Willi Mayerhofer

Die Bilder, in der Art des Abstrakten Expressionismus, entstehen in erster Linie beim Hören von klassischer Musik. Er malt nicht was er sieht, er malt was er fühlt. Titel wie„Nachtgedanken“, „Zeitspuren“, „Begeisterung“, „Das Geheimnis der Ruhe“ bezeugen dies sehr eindeutig und zwingen den Betrachter, sich in seine Bilder hineinzuversenken. Die Motive sind Bewegung, Farbe und Licht. Sie zu betrachten heißt gleichzeitig diese Bilder zu erleben: als Ruhepunkt oder als Beunruhigung.
In seinen Ateliers, eines in Bayern in München, das zweite in Les Issambres an der Côte d´Azur entstehen die Bilder, die bereits viele Wohnungen, Häuser, Banken und Öffentliche Räume schmücken. Gerne stellt der Maler mehrere Motive des gleichen Themas zu„Zwillingen“ und „Drillingen“ zusammen. Bilder die miteinander harmonieren, zueinander in lebendige Kommunikation treten und miteinander sprechen. Die Acrylfarben, die er benützt, zeichnen sich aus durch große Licht- und Witterungsbeständigkeit und Flexibilität und erlauben eine technisch gute Handhabung. Bekannt wurde der Künstler durch verschiedene Ausstellungen in Ingolstadt, Frankfurt, München, Mailand, Nizza, Barcelona, Mallorca und Monaco.

Vita

1951 geboren in Kösching (Oberbayern)
1968-1971 Lehre als Siebdrucker in Ingolstadt
1972-1976 Studium der freien Malerei und Grafik in München
seit 1976 Selbständig als Grafiker im eigenen Werbestudio in Ingolstadt
seit 1993 Bezug eines zweiten Ateliers in Les Issambres (Côte d`Azur)
1999-2001 Dozent an der Fachhochschule Ingolstadt
2001-2009 Ausstellungen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien
seit 2001 Freischaffend und künstlerisch tätig als Maler
Lebt und malt in Deutschland und Frankreich

Auszeichnungen:

2013 Grande Medaille d´Or, Grand Prix International des Beaux Arts
2013 Medaille de Bronze, Beaux Arts Maures Esterel
2013 Nominiert zum Palm Art Award, Germany
2013 Troisieme Prix, Salon du Grand Format, Soroptimist International, Villa Aurélienne Frejus
2011 Médaille de Bronze, Espace Culturel Paul Vernet, Frejus
2010 Grande Médaille d´Or, Salon d´Automne, Ville de Frejus
2010 Prix du Conseil Général Var, Société des Beaux-Arts, Var
2006 Prix d´Honneur, Grand Prix International des Beaux Arts
2006 Diplôme peinture, Côté Arts-Magazine des Art, Marseille
2006 Medaille de Bronze, Grand Prix de la Ville de Frejus

Die Poesie der Abstraktion

Viele meinen, in der Malerei gäbe es einen Widerspruch zwischen Poesie und Abstraktion. Während man der Poesie den Bereich der Gefühle und Emotionen zurechnet, schreiben wir der Abstraktion eher das kalte Kalkül des Verstandes zu.

Willi Mayerhofer beweist uns in seiner Arbeit, dass seine abstrakte Malerei – ich würde eher sagen seine Ungegenständlichkeit – sehr wohl mit der Poesie eine Verbindung eingehen kann. Man könnte Willi Mayerhofer als den Poeten unter den Abstrakten einstufen. Seine Methode ist, Farben als Ausdruck von Gefühlen und Gedanken, vor denen die Sprache des Alltags versagt, in Farb-Form-Strukturen auszudrücken. Seine schwebenden Farbüberg.nge sind Ausdruck der wolkig-unsicheren Vorgänge in unserem Inneren, die uns oft so viel zu schaffen machen.

Willi Mayerhofer ist ein Zugvogel. Er überwintert im Süden am Mittelmeer, um der Grauwerdung des deutschen Lichtes zu entfliehen und das sonnige Licht der Cote d´Azur einzufangen. Aber er wird das nördliche Grau nie ganz los. So entpuppt er sich als Meister der subtilen Übergänge von der Grauheit zur Buntheit, die er aber immer bändigt und nie in Grellheit ausufern lässt.

Einzig das Gelb-Orange, die Farbe der Provence, borded manchmal über und schwingt sich zur klaren Reintönigkeit auf. Aber schon greift der Künstler ein und stört diese Reintönigkeit, indem er durch die Substratwahl ein wenig granulare Schattenwirkung in die Farbfläche einbringt. Und schon ist sie wieder da, die Erinnerung an das Grau des Nordens. Willi Mayerhofer Kompositionen sind meist zentrisch aufgebaut, mit geheimnisvollen Verweisen auf angedeutete Farbereignisse in den Ecken. Hier lässt der Künstler absichtlich Raum für Vermutungen und Phantasmagorien des Betrachters. Diese Bilder muss man länger anschauen. Nur dann entwickeln sie ihre poetische Wirkung auf unser Gefühl. Willi Mayerhofers Malerei ist keine laute plakative, sie braucht die Stille und die Nachdenklichkeit. Lediglich leise Musik oder Lyrik duldet diese Kunst neben sich. Es lohnt sich, in seinen Bildern herumzuwandern und die geheimnisvollen Landschaften, Lichtstimmungen und Farbüberg.nge zu entdecken. Es ist, wie wenn man sich an einem milden Tag in einem geschützten Winkel in die Sonne setzt und ein wenig träumt. Das ist keine Kunst die zur Weltrevolution aufruft. Diese Malerei führt uns nach innen, dort wo unsere Sehnsucht sitzt, die sich nur selten ihren Weg in das Alltagsgetöse unseres Bewusstseins bahnen kann. Und die dort in Konkurrenz mit der Aufdringlichkeit der grellen, plakativen Bilderwelt tritt, die uns permanent umgibt. Folgen wir dem Poeten!

Prof. Peter Kotauczek, Wien